Jeden Herbst spaziere ich am Quittenbaum unserer Schule entlang und verfolge, wie die zuerst kleinen, grünen Früchte immer praller und gelber werden. Und jedes Jahr denke ich, dass es schade wäre, wenn diese Früchte niemand essen würde. Klar, die Früchte würden teilweise sicher auch von Insekten, Vögel oder anderen Tieren verzehrt werden, auch wenn kein Mensch sie anfassen würde, aber selbst dann würde wohl eine grosse Menge liegen bleiben. Um diesem Foodwaste entgegen zu wirken mache ich jährlich entweder eine Quittenkonfitüre oder ein Quitten-Ingwersirup (in diesem Jahr sogar beides), um immerhin ein paar dieser zahlreichen Früchte zu verwerten. Doch bei diesen Rezepten wird leider ein beachtlicher Teil des Fruchtfleisches einfach in den Kompost/Abfall gekippt. Deshalb habe ich mir vor einigen Jahren schon mal an einem Quittenbrot die Zähne ausgebissen (fast wortwörtlich), welches jedoch grandios scheiterte – vorwiegend an der Tatsache, dass die Bezeichnung höchst irreführend ist, da es sich beim Endprodukt eher um Zucker-Gelee-Bonbons mit Quittengeschmack handelt. Doch dieses Jahr habe ich mit der Quitten-Pampe, die bei der Sirup/Gelee-Produktion übrig bleibt, einen Kuchen daraus gemacht – und er ist wirklich ausserordentlich gut gelungen. Und das Schöne daran ist, dass dieses Rezept somit doppelt gegen Foodwaste vorgeht: Erstens gegen die sonst verfaulenden Früchte am Baum und zweitens gegen die grosse Menge an Foodwaste in der Küche. Viel Spass damit! QUITTENKUCHEN Zutaten: Für die Füllung: 250g Quittenmus (ungesüsste, gekochte und zerstampfte Quittenwürfel) 1 Apfel (nach Wahl) ½ Bio-Zitrone (Saft und etwas Schale) 6 EL Birnel (oder Apfelsüsse/Agavendicksaft/Ahornsirup) 3 EL Soja/Hafer/Kokosjoghurt (nature oder vanille) 50g Mandeln (gemahlen) 40g Vollkorn-Mehl 30g Rohrzucker ½ TL Zimt ½ TL Kardamom ½ TL Vanillezucker Für den Teig: 230g Mehl 80g Margarine 60g Rohrzucker 1 Prise Salz 5 EL Pflanzendrink (Reis-/Hafer-/Soja-/Mandeldrink etc.) 1½ TL Backpulver Zubereitung: Zuerst sollte man den Mürbeteig vorbereiten: Das Mehl mit der Margarine (nicht schmelzen, sondern klein bröseln, soweit das irgendwie möglich ist) sowie Zucker, Salz & Co. vermischen. Und dann kneten, kneten, kneten. Mit viel Geduld erhält man irgendwann einen gleichmässigen Teig. Diesen dann eine halbe Stunde oder mehr kalt stellen. In der Zwischenzeit kann man sich an die Quittenkonfitüre machen, wo dann schliesslich auch am Schluss der Quittenmus übrig bleibt. (Hinweis: Je nach Menge bleibt deutlich mehr als 250g Quittenmus am Schluss übrig; da müsst ihr halt selber entscheiden, ob ihr einfach eine dickere Schicht Füllung macht, zwei Kuchen backt ^^ oder halt dennoch etwas Quitten-Pampe wegwerft.) Nach der Kühlung den Teig auf einer mehligen Fläche auf die Grösse einer Springform ausrollen. (Tipp: Ich empehle etwas Backpapier unter die Springform zu legen.) Dann die Teigränder an die Wand der Springform leicht hochdrücken. Den Teig dann für knapp 15 Minuten in den Ofen stellen (190° C Umluft; ohne Vorheizen). Das zerstöselte Quittenmus gemeinsam mit einem grob geraffelten Apfel und der fein geraffelten Bio-Zitronenschale (inkl. Saft) dazugeben und gut rühren. Dann mit Birnel und Rohrzucker süssen und nochmals gut vermischen. (Tipp: Von der Masse kosten, um sicherzustellen, dass es genau richtig süss ist; Quitten sind ja von Natur aus sehr sauer.) Schliesslich Mehl, Zucker, Sojajoghurt, Mandeln usw. gut unterrühren und damit die Füllung abschliessen. Wenn der Teig fertig angebacken ist, die Springform rausnehmen (möglichst zügig, damit nicht zu viel Wärme aus dem Ofen entweicht) und die Quitten-Füllung auf dem Teig verteilen. Den Kuchen sogleich wieder in den Ofen geben und nochmals 15-20 Minuten bei 190° C Umluft backen, bis die Oberfläche leicht goldbraun geworden ist. Vor dem Verzehr vor dem Fenster gut abkühlen lassen. Weitere süsse Rezepte von SaoiAebi:
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