Manchmal ärgere ich mich über die Menschheit.
Also eigentlich ärgere ich mich ziemlich häufig über die Menschheit – und werde dies wohl auch in Zukunft tun (spätestens nächsten Sonntag). Denn immerhin nennen wir uns selbst die „Krone der Schöpfung“, belassen es jedoch bei dieser unverifizierten Aussage und bleiben häufig jegliche Beweise für diese These schuldig. Natürlich: Es gibt kaum eine Spezies, die so viele kognitive Fähigkeiten wie wir Menschen besitzen. Und trotzdem schaffen wir teilweise die einfachsten Dinge nicht. Zum Beispiel eine Petition zu unterschreiben (den Link findest du ganz unten). Mal ganz im Ernst: Wer hat was gegen Recycling? Und wir sprechen jetzt nicht vom Kunststoff-Recycling, das erwiesenermassen noch nicht ausgereift ist und (zumindest derzeit) weder aus ökonomischer noch aus ökologischer Sicht Sinn macht. Nein, ich spreche vom ganz gewöhnlichen Recycling, welches sich über Jahrzehnte in der Schweiz als eine Art kultureller Wert etabliert hat: Glas, Aluminium, PET-Flaschen, Batterien usw. Wir alle sind grundsätzlich sensibilisiert auf die Abfalltrennung. Es widerstrebt den meisten von uns, wenn wir Altglas oder eine PET-Flasche in den Hausmüll oder in einen öffentlichen Müllcontainer werfen müssen, weil man nirgends in der Umgebung einen entsprechenden Recycling-Behälter findet. Klar gibt es die üblichen Proleten, die sich einen Dreck um Recycling scheren, denen selbst die Entsorgung in einem gemischten Abfallcontainer noch zu viel verlangt ist. Aber abgesehen von diesen wenigen Ausnahmen, welche mit einem effektiv umgesetztem Littering-Konzept zur Kasse gebeten werden könnten, herrscht insgesamt Konsens, was das Recycling anbelangt: Es ist nachhaltig, nicht sonderlich teuer, mittlerweile vielerorts möglich und man tut etwas Gutes für die Umwelt, die unter dem massiven Konsum ächzt. Letzteres ist zwar vielen von uns bewusst, aber halt nur auf eine sehr oberflächliche und distanzierte Weise (ähnlich wie bei der Flüchtlingsthematik oder der Nutztierhaltung), so dass wir bei einer PET-Flasche, die wir in der Hand halten, nicht einen grossen Produktionsaufwand sehen oder das dafür verwendete Erdöl; und dass wir damit eventuell indirekt sogar ein Terrorregime im Nahen Osten oder wo auch immer unterstützen. Oder dass wir beim Trinken aus einer Glasflasche eigentlich unsere Lippen an kleinste, geschmolzene Sandteile drücken und dass – dank unserem gigantischen Verschleiss an Glasprodukten – der Erde langsam der Sand ausgeht; denn in der Wüste gäbe es zwar genug Sand, dieser eignet sich allerdings nicht zur Herstellung von Glas (im Gegensatz zum sogenannten Quarzsand, welchen man beispielsweise an Stränden oder im Meer findet). Aus diesem Grund kommt dem Recycling eine wichtige Bedeutung zu, da man dadurch Ressourcen und Produktionskosten massiv eindämmen kann. Recycling ist also nicht nur nachhaltig, sondern auch aus ökonomischer Sicht äusserst effizient. So kann beim Rezyklieren von Aluminium beispielsweise bis zu 95% der Energie eingespart werden, während bei der Glasproduktion immerhin knapp 85% Altglas wiederverwendet werden kann. Aber zurück zu unserer Unfähigkeit: Ich habe also diese Online-Petition lanciert, da es entlang des Rheinufers in Basel kaum Möglichkeiten für Recycling gibt, obwohl dort immer Unmengen an Abfall anfallen: Während der Sommermonate beläuft sich diese auf rund 40 Tonnen pro Woche. Besonders Altglas, Aludosen und PET-Flaschen landen so im gemischten Abfallcontainer, obwohl es doch durchaus möglich sein sollte, diese zu trennen. Platz hat es am Rheinufer ja genug und wenn die Stadtreinigung mit ihren Wagen die engen Strassen bewältigen kann, dann könnte doch auch ein spezifischer Glas- oder Alucontainer wöchentlich geleert werden. Soweit sind wir jedoch noch nicht, da die Anzahl gesammelter Unterschriften ziemlich ernüchternd ist. Auf diversen Social-Media-Plattformen wurde der Link zur Online-Petition zwar gepostet und via Likes und Shares tatkräftig verbreitet, trotzdem konnten so erstaunlich wenig Unterschriften generiert werden. Interessanterweise war die erfolgversprechendste und effizienteste Art der Unterschriftensammlung einerseits das zeitintensive Ansprechen von Personen entlang des Rheinufers und das ebenfalls aufwändige, direkte Anschreiben von Mitmenschen - offenbar braucht es also diese persönliche Kontaktaufnahme auch noch im digitalen Zeitalter. Da mir diese Angelegenheit jedoch wichtig erscheint und grundsätzlich alle Menschen anspricht – egal, welcher politischer Gesinnung er oder sie ist –, konnte ich noch nicht aufgeben. Denn schliesslich sollte es ja irgendwie möglich sein, genügend Unterschriften für dieses Vorhaben zu sammeln; zumal die Verantwortung ja nicht mal auf die Konsumenten selbst übertragen wird, weshalb dieses Projekt realistische Chancen hat, auch effektiv umgesetzt zu werden. Aus diesem Grund werde ich anlässlich dieses Blog-Beitrags Flugblätter kreieren, die ich nächste Woche an die Abfallcontainer am Rheinufer heften werde. Womöglich ist dieser Approach innovativ und persönlich genug, um noch ein paar Personen zum Unterschreiben zu bewegen – bevor ich dann schliesslich den Gang ans Amt für Umwelt und Energie antreten werde. Trotz dem neulich aufkeimenden Optimismus bleibt allerdings dieser fahle Nachgeschmack übrig, dass es offensichtlich vielen Personen schon zu viel Aufwand bedeutet, sich mit Name und Adresse in ein Online-Formular einzutragen, um damit einen sinnvollen Vorstoss zu unterstützen. Da stellt sich natürlich schon die Frage, wie sich dann dieser Teil der Bevölkerung wohl bei Problemen und Anliegen von grösseren Proportionen verhalten werden, wo mehr Einsatz, Verzicht oder Anstrengung notwendig ist, um ein gewisses Ziel zu erreichen (Stichwort „Grüne Wirtschaft“). Wie wollen wir beispielsweise so etwas gegen den Klimawandel unternehmen, unseren Konsum von tierischen Produkten senken, wenn möglich häufig aufs Fliegen verzichten oder anstelle des Autos mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren? So gesehen handelt es sich bei dieser Petition um eine Art elementarer Kalibrierungstest im Bereich des Engagements und der Verantwortungsfähigkeit – ähnlich wie man die US-Präsidentschaftswahlen im kommenden Herbst als eine Art nationaler IQ-Test betrachten könnte; nur dass in unserem lokalen Fall eher einen Faulheits-Quotienten ermittelt wird (abgekürzt FQ, was interessanterweise sehr an das Wort „Fuck“ erinnert; ganz im Shakespeare'schen Sinne von „to give a fuck, or not to give a fuck, that is the question“). Um den Test also zu bestehen, musst du nicht mal deinen Arsch vom Sofa hocheben, sondern lediglich auf den Link unten klicken und ein paar Daten eintragen. That's it! Du musst nichts bezahlen, keine schwierigen Rechenaufgaben lösen, keinem Kult beitreten, kriegst keine physische Post (nur womöglich monatliche Spam-Mails resp. Informationen zu weiteren, globaleren Petitionen, die du allerdings abbestellen kannst) und musst dich weder körperlich noch geistig anstrengen. So please, give a fuck! http://www.thepetitionsite.com/de/790/375/541/mehr-recyclingsmöglichkeiten-entlang-des-rheinufers-in-basel PS: Es dürfen übrigens auch Nicht-BaslerInnen unterschreiben.
2 Comments
Es gibt ja Leute, die folgen ihren Führern bis in den Tod. Es reicht allerdings schon, wenn sie bedingungslos hinter deren absurden oder gar unmenschlichen Vorstössen stehen, ohne ihr Leben dabei aufs Spiel zu setzen. Wir haben dies beispielsweise bei der Durchsetzungsinitiative letzten Winter gesehen, als (zu) viele SVP-Anhänger die Idee unterstützten, zugunsten eines subjektiven Bauchgefühls die Europäischen Menschenrechte zu kündigen (entschuldigt, dass ich immer noch darauf rumhacke, aber da wart ihr echt die grösseren Schafe als jene auf euren Plakaten).
Eigentlich hätte ich erwartet oder zumindest gehofft, dass sich mehr bürgerliche WählerInnen dagegen auflehnten, weil ihnen diese Initiative einfach zu weit geht. Und zwar nicht in Form eines feigen, nachträglichen Relativierens, wie dies dann doch teilweise gemacht wurde. Leider funktioniert das Parteisystem in der Politik meist nicht so und die Leute setzen Gehorsam und übertriebene Loyalität über Verstand und Rationalität. In den USA sehen wir dieses undifferenzierte, binäre Wahlverhalten fast noch besser als bei uns in der Schweiz. Immerhin wird Donald Trump noch immer von der republikanischen Mehrheit (mehr oder weniger zähneknirschend) unterstützt. Sicher sahen wir einige mutige und kritische Auftritte von namhaften Republikanern wie beispielsweise Ted Cruz, der seine Unterstützung verweigerte; trotzdem gibt es auch in den USA noch zu viele folgsame Schafe, als dass man mit einer aufrichtigen Gelassenheit in Richtung Präsidentschaftswahlen im November blicken könnte. Diese endlose Parteitreue betrifft übrigens nicht nur die rechten Parteien (auch wenn diese doch etwas häufiger in die Falle des unreflektierten Parteigehorsam zu tappen scheinen). Nein, in letzter Zeit nervten mich auch die linken Parteien, die sich unter anderem über Mario Fehrs Infragestellung der Burka ärgerten. Dass selbst die blosse Erwägung (also keine Unterstützung) eines solchen Verbots einen Shitstorm auslöste, fand ich etwas gar übertrieben. Immerhin will ja eigentlich niemand die Burka in unserem Land haben – egal ob links oder rechts. (Wir lassen jetzt mal die Tatsache weg, dass das Wort „Burka“ sowieso ziemlich vage ist [arab. „etwas Bedeckendes“] und es zig verschiedene Formen von Verschleierungen je nach Region und Religion gibt.) Natürlich muss ein Verbot gut bedacht sein und die Vor- und Nachteile abgewogen werden. Nach mehreren Diskussionen (mit vor allem politisch links-orientierten Mitmenschen) kam ich jedoch stets zum Schluss, dass sich die positiven und negativen Effekte eines Verbots ungefähr die Waage halten, und die Ausgangslage daher gar nicht so klar ist, wie alle stets bekunden. Ein solche Kleidungsvorschrift könnte beispielsweise dazu führen, dass Burka-tragende Muslimas quasi zu Hause eingesperrt würden, da man ihre Art sich zu kleiden nicht mehr in der Öffentlichkeit tolerierte; und dass dies ja weder in ihrem, noch in unserem Interesse sein könne. Absolut einverstanden. Sollte das Tragen von Burkas jedoch untersagt werden, könnte dies doch aber auch dazu führen, dass die Frau über ihren Schatten spränge (oder springen müsste) und halt mit Kopftuch statt Burka nach draussen gehen würde, oder nicht? Beide Ausgänge sind möglich. Und höchstwahrscheinlich würden auch beide bei einem effektiven Verbot auftreten (also nicht nur das eine oder das andere). Ausserdem ist das Erlauben von Burkas kein Garant, dass sich diese Frauen irgendwie integrieren können. Wer hat schon mal mit einer Frau in einer Burka in irgendeiner Form Kontakt aufgenommen (ausser diejenigen, die sich beruflich oder ehrenamtlich mit Flüchtlingen auseinandersetzen; übrigens herzlichen Dank für euren Einsatz: Ihr leistet einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag)? Eben. Das Tragen einer Burka könnte man ja auch als expliziten Wunsch nach sozialer Distanz und kommunikativem Desinteresse interpretieren, also dass man gar nicht in der Öffentlichkeit kontaktiert werden möchte (was in unserer Kultur ja nicht gross anders ist, wenn man mal in den öffentlichen Verkehrsmitteln all die Passagiere mit Smartphones und Kopfhörern betrachtet). Natürlich finde ich ein Gesetz seltsam und befremdend (und juristisch nicht so einfach umsetzbar), das regeln soll, wie sich jemand anzuziehen hat; immerhin ist das grundsätzlich jedermanns/jederfraus Sache und es niemanden verletzt, wenn man jetzt ein grässliches Teil aus den 80er Jahren oder ein schwarzes Kopftuch trägt. Andererseits gibt es ja auch im Bereich der Kleiderordnung Einschränkungen. Ich kann ja beispielsweise nicht mit einem Hakenkreuz rumspazieren (abgesehen davon, dass ich dies ja auch nicht wollte). Wiederum würde dies wohl auch ohne Verbot von hoffentlich couragierten Mitmenschen entsprechend kritisiert, so dass er oder sie sich mächtig unwohl fühlten und ein solches Outfit das nächste Mal lieber im Schrank liessen (oder besser: in den Abfall werfen würden; hier empfehle ich – für einmal nicht im Sinne der Nachhaltigkeit – keine Entsorgung in einem Altkleider-Sack). Was allerdings wieder gegen die Burka sprechen würde, ist folgende Überlegung: Wenn wir davon ausgehen, dass gänzlich nackt zu sein, das eine Ende des Spektrums einer Kleiderordnung ist, dann ist die Burka, welche den Körper (beinahe) ganz bedeckt, doch am anderen Ende anzusiedeln (nur noch ein undurchsichtiger Augenschleier und zusätzlich eine Art Gestell, damit nicht mal mehr die Form eines Körpers erahnt werden könnte, wäre der Inbegriff der absoluten Verschleierung). Nun kann eine Person ja aber nicht ganz nackt durch die Strassen flanieren (auch hier gilt übrigens: es handelt sich dabei um eine rein hypothetische Überlegung, welche nicht als exhibitionistische Veranlagung des Autors interpretiert werden darf), im Coop ein Eis kaufen und anschliessend im vollgestopften Bus zur Arbeit fahren. Wenn in diesem fiktiven Beispiel also die Kleidungspolizei eingreifen sollte, wieso sollte dann die fast komplette Verschleierung erlaubt sein (im Gegensatz zum ebenfalls medial ausgeschlachteten Tatort „Schwimmbad“, wo es der Frau ja häufig grundsätzlich erlaubt ist, sich ganz oder teilweise zu entblössen, und es deshalb auch absolut legitim sein sollte, mit einem Burkini schwimmen zu gehen; abgesehen davon, dass ein Burkini das Antlitz ja immer noch offenbart)? Oder müsste das Äquivalent zur Burka-tragenden Muslima ein Typ in engen Tangas sein? Und würde dies die Sache (optisch) besser machen? Warum lassen wir denn nicht auch Letzteres zu, statt ein Kleidungsstück ganz zu verbieten? Oder würde dies dann doch zu weit gehen, wenn wir diese demonstrative Geste der Provokation durch das stete Entblössen in der Öffentlichkeit (resp. komplette Verschleiern bei der Burka) tolerieren würden? Und sollten wir dann - in ebenso provokativer Manier - alle Ehemänner von Burka-tragenden Muslimas ebenso auffordern, aus Solidarität eine Burka zu tragen? Was ich damit eigentlich sagen will: Dass ich persönlich mit einem (Verhüllungs-)Verbot leben könnte. Aber dass ich ebenso damit einverstanden wäre, wenn dies gesetzlich nicht geregelt würde; da ich viele Kontra-, aber eben auch einige Pro-Argumente nachvollziehen kann. Und dass wir mit massiv grösseren Problemen zu kämpfen haben, als mit der Frage nach einem Kleidungsstück, dass in der Schweiz sowieso sehr selten anzutreffen ist (die Situation sähe vermutlich anders aus, wenn wir tatsächlich hunderttausende permanente Burka-Trägerinnen in der Schweiz hätten). Deshalb schlage ich Folgendes vor: Wir machen einen Deal mit den bürgerlichen Parteien und geben ihnen meinetwegen ihr relativ unbedeutendes Verbot; dafür sollen sie – auch wenn dieser Deal womöglich etwas abgebrüht klingen mag – im Gegenzug für die Initiative „Grüne Wirtschaft“ stimmen. Denn hier haben wir es mit einer Angelegenheit zu tun, die uns wirklich alle betrifft – selbst Menschen und andere Lebewesen ausserhalb der Schweiz und ganz besonders auch zukünftige Generationen. Wenn wir nicht anfangen, unseren Planeten zu schützen, dann stehen wir irgendwann mal an einem Punkt, an dem wir nur noch reaktiv (und wohl erfolglos) versuchen können, das Geschehene ungeschehen zu machen. Der Regenwald wird immer kleiner (über 80% gehen dabei auf Kosten der Nutztierhaltung), die Meere sind bereits zu 3/4 überfischt (und voll von Mikroplastik), der Erde geht langsam der Sand aus (für die Produktion von Glas, Beton, Elektronik etc.), die CO2 Emissionen sind durch unser exzessives Reiseverhalten schon jetzt so hoch, dass das 2-Grad-Ziel kaum mehr erreicht werden kann und wir benötigen in der Schweiz im Durchschnitt über drei Erden für unseren Lebensstil – doch wir debattieren stattdessen über den (Un)Sinn von verschleierten Gesichtern. Das ist insofern absurd, als dass eine richtige Diskussion über die kommende Initiative weitgehend vernachlässigt und mit der zu einfachen Behauptung des „grünen Zwangs“ niedergerungen wurde. Dass wir für die Reduktion des ökologischen Fussabdrucks jedoch nicht nur auf Solarstrom, Elektroautos und technischen Fortschritt hoffen dürfen, sondern tatsächlich auch eine Lebensstiländerungen der Bevölkerung benötigen, scheint deshalb weniger das Hauptargument gegen die Initiative zu sein, sondern vielmehr den Ernst der Lage und die Folgen unseres Handelns zu zeigen. Denn wie sehr macht es Sinn, einfach die alte Technik durch eine innovativere, nachhaltigere Technik zu ersetzen und ansonsten weiterzumachen wie bisher? Wieso sollte eine Anpassung an aktuelle Begebenheiten (Ressourcenschwund, Überbevölkerung etc.) nicht erstrebenswert sein? Führt mehr Produktion und Besitz tatsächlich zu mehr Wohlstand und Glück? Und wieso bedeutet eine Veränderung für viele Menschen immer gleich eine Abwertung des Wohlstands? Handelt es sich bei dieser Vorstellung womöglich um die gleiche Angst, die beim Thema Burka aufkeimt? Die Angst etwas zu verlieren, was man jedoch gar nicht richtig fassen kann und vermutlich im globaleren Kontext ziemlich nichtig wirkt? Im Moment ist diese Angst noch weitaus grösser als die Angst vor einer zukünftigen ökologischen Katastrophe. Aber genauso wie die Wirtschaft nicht ewig wachsen kann, ist auch der Platz und die Ressourcen unseres Planeten irgendwann ausgeschöpft. Vielleicht nicht heute, aber irgendwann. Besonders dann, wenn auch andere Länder das Gefühl (von uns) vermittelt bekommen, immer mehr sei immer besser. Wenn also reiche Industriestaaten wie die Schweiz aufstrebenden Schwellenländer ein ebenso exzessives, ausuferndes Verhalten untersagen wollen und wir gleichzeitig nicht darauf verzichten wollen, wirkt dies nicht sehr authentisch und wir scheinen zu vergessen, dass wir unser unbeschwertes Leben auch dem Verzicht anderer Länder und der Natur verdanken. Es wäre also in einem global-demokratischen Interesse, wenn wir mittels Lebensstiländerung den ärmeren Staaten und der Umwelt mehr Wohlstand ermöglichten. Es stellt sich deshalb die Frage, ob wir tatsächlich so unflexibel, so egozentrisch und so unbelehrbar sind - oder vielleicht eher sein wollen -, dass wir einfach so weitermachen möchten, wie bisher. Oder ob es vielleicht gar nicht so schlecht wäre, wenn wir jetzt einfach zugunsten einer Initiative abstimmen würden, die uns (und natürlich ebenso die Unternehmen und den Staat als solches) tatsächlich ein bisschen in den Arsch treten und uns zum Handeln nötigen würde. Selbst wenn wir das ambitionierte Ziel nicht erreichen sollten, bis 2050 unseren ökologischen Fussabdruck auf eine einzige Erde zu senken, haben wir doch immerhin unser Bestes dafür gegeben und können stolz darauf sein, als Wohlstandsland eine Vorbildfunktion übernommen zu haben. Und vielleicht war ja die Burka-Debatte gar nicht ganz umsonst und wir können einen metaphorischen Mehrwert daraus destillieren: Eine Muslima mag womöglich fast gänzlich verhüllt sein und nur einen kleinen Bereich ihres Gesichts offenbaren. Wir hingegen haben zwar die liberalere Kleiderordnung, aber was bringt uns das, wenn unsere Augen durch eine rosarote Brille verdeckt sind, welche unser Sehvermögen verschleiert und dadurch unsere fehlende Weitsicht entblösst? Jeder hat einen „Bis hier und nicht weiter“-Moment. Letzten Winter war dieser ganz offensichtlich spürbar, als eine gewisse Partei im Alleingang die Europäischen Menschenrechte kündigen wollte (man erinnere sich an die „Mir langets“-Kampagne anlässlich der Durchsetzungsinitiative). Im Gegensatz zu diesem kollektiven Moment des Aufwachens stehen einige von uns nun allerdings einem persönlichen Entscheidungsmoment gegenüber – obwohl dieser das Kollektiv (i.e. unsere Gesellschaft) ebenso stark beeinflussen wird.
Vor einigen Tagen erhielt ich nämlich eine Mail zu den aktuellsten „Sanierungsmassnahmen“ - oder weniger diplomatisch und heuchlerisch ausgedrückt: Leistungsabbau – im Bereich der Volksschule. Dies ist insofern ärgerlich, weil wir im Kanton Aargau (woanders wird die Situation wohl auch nicht gross anders aussehen) während den letzen Jahren bereits ununterbrochen dem Sparhammer zum Opfer gefallen sind (z.B. die Erhöhung der Anzahl Unterrichtslektionen ohne Lohnanpassung; die Streichung diverser Freifächer [u.a. Schülerband]; grössere Schulklassen; oder ganz gewöhnliche Lohnreduktionen). Und nun dies: „Das Pflichtfach „Musik“ wird an der 1. Bezirksschulklasse um 1 Lektion reduziert.“ Von allen bisher vorgenommenen Sparmassnahmen ist das die definitiv grösste Hiobsbotschaft. Im Gegensatz zu Hiob macht es hier jedoch keinen Sinn, den unbegründeten Zorn der Regierung einfach so zu akzeptieren und darin eine vermeintlich sinnvolle Botschaft zu sehen (nicht, dass die in der biblischen Geschichte zu finden wäre). Nein, eigentlich gibt es in diesem Fall nur den Weg des Widerstands. Denn obschon jede Lohnreduktion stossend und meist ungerechtfertigt ist, so wird die Ausübung der Lehrtätigkeit dadurch nicht grundsätzlich beeinträchtigt. Wenn nun aber gewisse Lektionen einfach komplett gestrichen werden, kann eine Lehrperson ihren Bildungsauftrag schlicht nicht mehr wahrnehmen. Mit evidenten Folgen für die Gesellschaft. Damit einem als LeserIn allerdings nicht das Gefühl beschleicht, es handle sich bei dieser Aussage lediglich um den subjektiven Aufschrei eines von Sparmassnahmen tangierten Arbeitnehmers (davon gäbe es ja genug), möchte ich zunächst erklären, was eine Musiklehrperson überhaupt macht, respektive was er/sie alles zur Allgemeinheit beiträgt (oder zumindest könnte/sollte; zur Selbstkritik komme ich etwas später). Der Musikunterricht an einer Volksschule – und besonders an einer Bezirksschule, an welcher das Niveau am höchsten ist – besteht nämlich nicht bloss aus Singen. Aus diesem Grund heisst ja das Fach auch nicht (mehr) so. Nein, im besten Falle ist er ein komplexes Kaleidoskop aus unterschiedlichen Disziplinen. Psychologie und Philosophie können genauso gut in den Unterricht finden wie Politik, Geschichte, Geografie, Fremdsprachen oder gar Mathematik (bspw. in gewissen Bereichen der Musiktheorie); so dass wir am Schluss ganz essenziellen, fächerübergreifenden Fragen gegenüberstehen wie „Was ist Kunst?“ oder „Wie beeinflusst die Musik unsere Gesellschaft und umgekehrt?“. Letzteres ist besonders schön erklärbar, wenn wir beispielsweise im Musikunterricht der 2. Bezirksschule die Stile Soul, Funk und Hip Hop in einem grösseren Zusammenhang betrachten. Diese so unterschiedlichen, aber eng verknüpften Stile der „Black Music“ sind nämlich nichts anderes als ein Spiegel jener Zeit (Hinweis: Wer nicht geduldig, wissbegierig oder nur kurze "20 Minuten"-Beiträge gewohnt ist, der möge diesen kursiv-geschriebenen Exkurs überspringen): Zu Beginn der Schwarzen Bürgerrechtsbewegung waren die Songs positiv und optimistisch wie die hoffnungsvolle Stimmung in den frühen 60er Jahren. Politische Statements in den Liedtexten waren zwar vorhanden, wurden vorerst jedoch nur subtil angedeutet (im Vergleich zu späteren Titeln wie „Say it loud – I'm black and I'm proud“). Dies passte zum gewaltlosen Widerstand dieser Zeit, durch welchen man sich moralisch unantastbar machen wollte, indem man die Kritik der Weissen sogleich umsetzte. So reagierten die Schwarzen beispielsweise mit Überpünktlichkeit, wenn die Weissen ihnen fehlende Pünktlichkeit vorwarfen. Als Lehrperson erkläre ich den SchülerInnen dabei auch, inwiefern eine solche Strategie auch in ihrem Leben sinnvoll sein kann (wenn man in den Peers oder von Erwachsenen stigmatisiert wird) – und wo die Grenzen dieser Strategie liegen. Wenn nämlich diese Vorgehensweise keine Erfolge zeigt und die Gewalt der unterdrückenden Machthaber sogar noch zunimmt – in der Schwarzen Bürgerrechtsbewegung offenbarte sich dies in dem Attentat auf Martin Luther King –, so bedarf es logischerweise irgendwann einer strategischen Anpassung. Während die Fröhlichkeit der Soul-Musik also einer gewissen Hoffnungslosigkeit wich, entwickelte sich der Funk, in dessen Musik sich die Resignation der Bevölkerung deutlich spiegelte. Da man nicht mehr an eine Wende auf diesem Planeten glaubte, tanzte man sich den Frust vom Leib und stürzte sich ausserdem in eine fremde, ausserirdische Galaxie, was sich nicht nur musikalisch, sondern auch bezüglich der Kleidung und der Bühnenshow äusserte. Dass man dieser Utopie von einem fernen Planeten ohne Rassismus auch nicht mit Drogen näher kam, liegt auf der Hand. Dennoch sind solche psychologischen Prozesse ein spannendes Phänomen , das man eben auch in der Musik jener Zeit beobachten konnte (übrigens sehen wir heute ähnliche Tendenzen, wenn wir an die Flucht ins Virtuelle denken, wo wir unsere eigene, kleine, heile Welt ohne Flüchtlingskrise oder Klimawandel aufbauen). Meistens frage ich dann an diesem Punkt die SchülerInnen, welche Möglichkeiten es denn sonst noch gäbe, abgesehen vom friedlichen Protest und dem Abdriften in eine utopische Welt. Die Antwort ist leicht gefunden, da die SchülerInnen dies ja bereits während dem Behandeln der Soul-Musik sehen und erkennen konnten: Die Ausübung von Gewalt. Zunächst scheint dies für die SchülerInnen verwirrend zu sein, da ein Schulhaus ja eine gewaltfreie Zone ist und auch sein sollte. Dennoch ist es bedeutend, diesen Weg als zumindest hypothetische Möglichkeit in Betracht zu ziehen. Ausserdem ist es spannend, wie differenziert die Jugendlichen bereits das Konzept der Gewalt verstehen, zum Beispiel dass dies nur der letzte Schritt von einer Fülle an Strategien sein sollte oder dass es angesichts des Kontexts der Schwarzen Bürgerrechtsbewegung durchaus Berechtigung hatte, sich mit allen möglichen Mitteln zu wehren (und dass die Schlichtung eines Streits auf dem Pausenhof damit nicht vergleichbar ist und deshalb nicht mittels Gewalt gelöst werden sollte). Dieser Moment der Eskalation ist auch die Geburtsstunde des Hip Hop, in welchem der Tonfall in der Musik – entsprechend der allgemeinen Stimmung in den USA – aggressiver wurde. Diese politische Realität ist in der Musik jener Zeit stark spürbar und relativiert somit auch die gewaltverherrlichenden Rap-Texte von damals (im Gegensatz zum aktuelleren Gangsta-Rap, welcher nur noch mit Kommerzialisierung und Marketing zu tun hat; immerhin hat ein Bushido mit einem auf 20 Millionen geschätzten Vermögen nichts mehr mit der harten Realität des „Thug Life“ zu tun). Als dann der schwarzen Bevölkerung Amerikas immer mehr Rechte zugestanden wurde, veränderte sich auch der Hip Hop: Die sozialkritische Anspannung in den Texten wich einem konsumverherrlichenden Hedonismus. Anspielungen auf die Realität in den Ghettos waren zwar noch möglich, aber konnten kaum noch ernst genommen werden, weshalb irgendwann in den letzten Jahrzehnten eine Welle des europäischen Gangsta Raps über uns gerollt ist (da man als in Europa lebender Konsument wohl die Texte über die Armut aus den Banlieus von Paris oder den Krisenvierteln in Berlin authentischer fand). Dass diese Form der Rapmusik mittlerweile einer Art von „Protein-Rap“ gewichen ist, in welchem sich der Körperkult der Gegenwart manifestiert hat, dient uns, nach dieser intensiven Auseinandersetzung mit der Kultur der letzten 50 Jahre, einerseits als Rückführung in das 21. Jahrhundert und andererseits als Erklärung für die Entwicklungen und Tendenzen in der aktuellen Musik. In einem einzigen Quartal können also im Musikunterricht diverse musikalische, soziologische, philosophische, geschichtliche und kulturelle Aspekte abgedeckt werden, die so nie und nimmer im Mathematik-Unterricht behandelt werden könnten (nichts gegen Mathe, aber ich bin noch im "Diss-Modus" vom behandelten Thema oben). Schon möglich, dass es Mathematik-Lehrpersonen gibt, die diese Herkulesaufgabe ebenfalls bewältigen, aber es lässt sich zumindest nicht abstreiten, dass diese Vielseitigkeit im Fach Musik offenkundiger ist und auf natürlichere Weise vermittelt werden kann. So kann man beispielsweise beim Thema Jazz auf das Merkmal der Improvisation eingehen, auf die Angst und Notwendigkeit Fehler zu machen und Neues auszuprobieren. Der Stil bietet ausserdem zahlreiche Anknüpfungspunkte, um der Sterilität der aktuellen Pop-Musik zu entweichen. In (sehr korrekturaufwändigen) Aufsätzen zu frei gewählten Jazz-Musikern kann man dieses Kennenlernen des Fremden als Lehrperson wunderbar beobachten. Ziemlich häufig ist man sogar Zeuge, wie der Funke auf die SchülerInnen über springt und sie ihre Gewohnheiten hinterfragen, dem Unvertrauten mit einer herrlich kindlichen Neugier begegnen und sich so selber auf eine kleine Entdeckungsreise machen. Natürlich lässt sich dieser Musikstil auch gut mit der Geschichte und Geografie Amerikas oder der bildenden Kunst (bspw. abstrakter Expressionismus) verknüpfen. Sogar die elementare Frage, was denn Kunst überhaupt sei (Stichwort „Free Jazz“), lässt sich damit thematisieren. Oder das Thema Michael Jackson, bei welchem man auch Mechanismen der Pop-Industrie behandeln kann; welchem Druck die „Stars“ von heute ausgesetzt sind; wie viel Privatsphäre einem Menschen zusteht; oder wie viel deren Erfolge mit Frühförderung, Glück, Selbstmarketing und Vitamin B zu tun haben. Dass diese Frage auch hinsichtlich der Berufswahl relevant ist, liegt auf der Hand. Ebenfalls lehrreich, wenn wir im letzten Jahr der Bezirksschule im Musikunterricht darüber philosophieren, inwiefern die allgegenwärtige und meist kostenlose Verfügbarkeit von Musik unsere Hörgewohnheiten ändert; wie Youtube, Spotify und Co. einerseits dazu führen, dass wir alle Zugang zu einer nie dagewesenen, gigantischen Bibliothek an Interpreten, Musikstilen etc. haben; wie aber dies auch zu einer Art Überforderung der Konsumenten, zu massiven finanziellen Einbussen (und - damit verbunden - leider häufig auch zu Abstrichen hinsichtlich der Qualität der Musik) oder zu einer generellen Abwertung der Musik führt. Auch musiktheoretische Themen eignen sich für spannende Exkurse. Das Thema Akkorde und Dreiklänge ist nämlich nicht nur zur Erlernung von instrumentalen Fähigkeiten förderlich, sondern kann auch als Indikator für die kompositorische Komplexität (i.e. Qualität) der Musik verwendet werden. So fällt den Jugendlichen beim Studieren ausgewählter Musikstücke auf, wie sehr sogenannte Four-Chord-Songs (Kompositionen mit der immer gleichen Abfolge von vier Akkorden) in den Charts zugenommen haben und erkennen dadurch, weshalb diese häufig so unglaublich ähnlich klingen - und wie erschreckend stark wir uns schon an diese musikalische Einöde gewöhnt haben. Diese Auswahl an Unterrichtseinheiten aus meinem Musikunterricht sollte uns also zur Frage führen, was denn Bildung eigentlich erreichen soll. Wenn die Antwort darauf ein Bulimie-artiges Lernen fachspezifischer Fakten sein soll, und wir unsere Kinder zu angepassten, unreflektierten Chef-SekretärInnen machen wollen, dann ist die Reduktion musischer Fächer vollkommen legitim. Wenn wir jedoch nachhaltiges Wissen fördern wollen, das zu mündigen, kreativen Individuen mit einer Fähigkeit zu reflektiertem, rationalem und fächerübergreifendem Denken führt, dann brauchen wir solche künstlerischen und kulturellen Fächer wie Musik oder Bildnerisches Gestalten umso mehr. Das bedingt natürlich, dass wir als Lehrpersonen einen solchen Unterricht auch effektiv durchführen. Damit können wir nämlich einerseits beweisen, dass die Anschuldigungen der Regierung unbegründet sind, dass unser Fach nicht relevant sei (und machen uns moralisch unangreifbar - ähnlich wie während der Schwarzen Bürgerrechtsbewegung); und andererseits wird ein gut durchdachter, vielseitiger Unterricht auch irgendwann Früchte tragen. Wenn wir nämlich gute Bildung betreiben – selbst, wenn man uns mit Sparmassnahmen traktiert –, dann werden diese Personen irgendwann für eine gute Bildung stimmen, da jeder gebildeten Person bewusst ist, wie wichtig ein gutes Bildungssystem für eine Gesellschaft ist. Bei all den intellektuellen Überlegungen darf das Singen und Musizieren im Musikunterricht natürlich nicht vergessen werden (inklusive dem obligaten Vorsingen, bei welchem alle mit zittrigen Stimmen und Beinen ihre Scham überwinden müssen). Musik soll auch ein Fach sein, wo das Verkopfte dem Sinnlichen weicht, wo der womöglich etwas monotone Alltag der SchülerInnen aufgebrochen wird. Die Ausführungen oben sollten lediglich zeigen, dass das Fach nicht auf die Trivialität von sich bewegenden Stimmbändern reduziert werden darf und einen äusserst wichtigen Teil zur Kultur und dem gesellschaftlichen Leben beiträgt. Deshalb sollte bei der Musik im Speziellen – und bei der Bildung im Allgemeinen – nicht oder nur sehr besonnen mit dem Sparhammer hantiert werden. Besonders dann nicht, wenn man in anderen Bereichen wie dem Militär vergleichsweise lächerlich kleine „Sanierungsmassnahmen“ ansetzt und die Bauern mal wieder ohne Einbussen davongekommen sind. Denn sonst führt die Sparwut womöglich irgendwann dazu, dass die Bildung insgesamt bald auf Sparflamme läuft. Und sollte diese Flamme irgendwann mal erlöschen, so wird es in unserer Gesellschaft sehr, sehr dunkel werden. |
SaoiAebiLebenskünstler, Philosoph, Hobbykoch, Balkongärtner, Freelanceaktivist, Lehrer, Katzen- und Tierfreund, Spirituosenliebhaber, Melancholiker, Musiker, Gesellschaftskritiker, Mensch, Lebewesen, Materie. Oder so. Archives
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