[Wer nicht lesen mag: Hier geht's direkt zur Online Petition!]
Auch wenn es um die Klimastreik-Jugend etwas still geworden ist (Sommerferien...), gibt es immer noch zahlreiche junge Leute, die mit Klimastreik-Stickern („Make Love, Not CO2“ etc.) herumlaufen. Eine Gruppe solcher Jugendlichen ist mir kürzlich aufgefallen, als ich gerade auf einen Freund am Warten war. Jemand aus der Gruppe meinte: „Wo sollen wir denn essen gehen?“, worauf ein Anderer antwortete: „Lasst uns doch in den Mc gehen?!“, was der Rest der Gruppe freudig und lautstark bejahte. Ich war irgendwie etwas irritiert (und frustriert), weil sich die Klimabewegung und ein McDonald's-Besuch etwas beissen; immerhin ist das Verzehren von Fleisch eine der grössten Ursachen für die Klimakrise. Und doch landen zahlreiche Jugendliche immer wieder in Fast-Food-Ketten wie McDonald's oder Burger King, wo sie in der Regel nicht die vegetarische Option wählen. Das hat womöglich auch damit zu tun, dass die vegetarischen Optionen halt meistens irgendwelche Quinoa-Gemüsepatties sind, die halt nicht ganz an die Konsistenz und den Geschmack von Fleisch rankommen. Ich fragte also bei McDonald's nach, wie es denn aussehe mit der Einführung eines veganen Burgers – immerhin wurde ein solcher gerade landesweit in Deutschland eingeführt. Die Antwort war jedoch eher ernüchternd: Es gäbe gemäss McDonald's keine Nachfrage nach einem veganen Burger in der Schweiz, weshalb eine solche Einführung nicht geplant sei. Doch so einfach gab ich nicht auf, da ich einerseits wusste, dass ein veganer Burger zumindest bei einem gewissen Teil der Jugendlichen durchaus auf Interesse stossen würde (Veganismus ist im Gegensatz zu Vegetarismus nicht die Bewegung der 68er-Eltern, sondern eine hippe, urbane Bewegung, mit welcher man nicht nur etwas für's Klima tut, sondern sogar noch seine Eltern etwas provozieren kann) und andererseits vegane Burger gerade weltweit boomen (Stichwort: Beyond Meat Burger). Und da ich in der Vergangenheit immer wieder politische Vorstösse gewagt habe (Recycling-Container am Rhein, #NoFurX oder #NachhaltigAir), wollte ich auch dieses Mal nicht frühzeitig aufgeben. Aus diesem Grund habe ich nun die Online Petition #McVGN gestartet. Wir leben in einer Zeit, in der sich immer mehr Menschen (und der Bund ebenfalls) um das Klima und die Umwelt sorgen sowie die grausame Massentierhaltung ablehnen. Mit einem Rindfleisch-Patty unterstützt man jedoch genau diese negativen Dinge. Deshalb brauchen wir einen veganen Burger im McDonald's Schweiz. Egal, ob Veganer*in, Vegetarier*in, Flexitarier*in oder Omnivore: Bitte unterschreibt die Online Petition #McVGN, damit wir hoffentlich etwas Druck auf McDonald's ausüben können und es kommenden Generationen erleichtert wird, sich für's Klima einzusetzen und trotzdem in eine Fast-Food-Kette gehen zu können. Herzlichen Dank, euer SaoiAebi Kleine Anmerkung für alle potenziellen Kritiker dieser Petition: Ich bin mir bewusst, dass man mir nun vorwerfen könnte, mit diesem Vorstoss indirekt Werbung für McDonald's zu machen (obwohl ich ja eher das Unternehmen in die Pflicht nehme, als tatsächlich Werbung zu machen); aber mir geht es nicht darum, McDonald's zu unterstützen, sondern es Menschen (und v.a. den Jugendlichen) zu ermöglichen, dort, wo sie sowieso immer essen gehen, eine klimafreundliche Alternative auszuwählen. Ich persönlich werde wohl auch weiterhin selten bis nie in eine McDonald's-Filiale gehen – selbst wenn ein solcher Burger eingeführt werden sollte. Denn ich unterstütze immer noch lieber kleinere, vegan-freundlichere Restaurants mit pflanzlichen Burgeroptionen wie Outlawz, Samses, Swing Kitchen etc. pp. Dennoch wäre die Einführung eines veganen Burgers bei einer grossen Fast-Food-Kette massiv effektiver, weil dort deutlich mehr Burger über die Ladentheke gehen als in einem kleinen, veganen Burgerrestaurant (McDonald's ist mit über 290'000 Besucher*innen pro Tag der mit Abstand grösste Restaurantbetrieb der Schweiz!). Und wenn einige Leute dort dann anstelle eines Rindfleisch-Patties einen veganen Burger verzehren, dann summiert sich der ökologische Mehrwert natürlich sehr stark – immerhin benötigt die Produktion eines veganen Burgers ungefähr 90% weniger Treibhausgase (CO2, Methan), benötigt 46% weniger Energie, bedarf 99% weniger Wasser und 93% weniger Landfläche als ein Burger aus Rindfleisch (siehe Studie der Universität Michigan). Diese positive Tatsache bleibt selbst dann bestehen, wenn das McDonald's Patty von Nestlé produziert werden sollte – so unsympathisch man dies auch finden mag. Fakt ist: Die kommerziell-erfolgreichen Big-Player auf dem Markt haben deutlich mehr Einfluss als die kleinen Underdogs. Deshalb ist es notwendig, diese in die Pflicht zu nehmen. Aber hey, seht es von dieser Seite: Immerhin versucht gerade ein kleiner Underdog mit seinem Vorgehen die grösste Restaurantkette der Schweiz zu überzeugen, etwas Gutes für die Umwelt zu tun. ;-) PS: Eigentlich ist es ganz einfach: Überlegt euch einfach, ob eine Welt besser wäre, in welcher es im McDonald's eine vegane Option gäbe oder nicht. Wenn ihr das bejaht, dann hoffe ich, dass ihr unterschreibt. :-)
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SaoiAebiLebenskünstler, Philosoph, Hobbykoch, Balkongärtner, Freelanceaktivist, Lehrer, Katzen- und Tierfreund, Spirituosenliebhaber, Melancholiker, Musiker, Gesellschaftskritiker, Mensch, Lebewesen, Materie. Oder so. Archives
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