Klar, man kann auch sehr gut ohne pflanzliche Fleischalternativen leben. Aber wenn es immer mehr solche Produkte gibt, die nicht nur aus ethischer und ökologischer Sicht besser abschneiden, sondern auch geschmacklich und preislich absolut ebenbürtig sind, dann wird es immer schwieriger, sich nicht für die veganen Alternativen zu entscheiden. Denn keine erwachsene Person möchte ernsthaft (!) als Argument für den Tod eines fühlenden Lebewesens und den Schaden an Umwelt und Klima anbringen, dass man etwas einfach nur "aus Prinzip" macht. Deshalb möchte ich an dieser Stelle ein weiteres Produkt vorstellen, welches das Potenzial hat, Pouletfleisch obsolet zu machen: Das "planted. chicken" des gleichnamigen ETH-Startups. In meinem YOUTUBE-VIDEO findet ihr mehr Infos über "planted." und eine visuelle Darstellung der Zubereitung. In diesem Blogpost findet ihr das Rezept dazu. Viel Spass beim Nachkochen! #SaveTheChicken Vegane 'Hähnchen'-Filets & Couscous-Salat Zutaten (für 3-4 Personen): 'Hähnchen'-Filets
Couscous-Salat
Zubereitung: 2 EL Rapsöl in Bratpfanne oder Wok auf hoher Stufe erhitzen. Die veganen Chicken-Chunks dazugeben und unter regelmässigem Wenden knapp 3 Minuten braun (nicht schwarz) anbraten. Nun Gewürze dazugeben und mit Sojasauce und Birnel ablöschen. Hitze reduzieren und für ein paar Minuten weiterbraten lassen. Danach zur Seite stellen. Couscous (Taboulé) in Tasse abmessen (¾ Tasse) und in eine Schüssel geben. Dann kochendes Wasser mit 1 TL Salz ebenfalls in Tasse abmessen (1 Tasse) und dazugiessen. Zudecken und kurz quellen lassen. Danach das verschiedene Gemüse sowie die Kräuter in kleine Stücke schneiden und alles gut mischen. Der Couscous-Salat sollte möglichst bunt aussehen. Anschliessend noch mit Olivenöl, Salz und Fleischgewürz etwas abschmecken und gut rühren (der Salat darf am Schluss auf keinen Fall fad und trocken sein). Et voila, schon habt ihr ein leckeres, gesundes Gericht, welches man warm oder kalt essen, und ausserdem in sehr kurzer Zeit zubereitet ist. Du möchtest lieber ein Video-Tutorial haben? Dann klicke auf den Youtube-Video-Link!
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Mit dem Joggen ist es so eine Sache...
Am besten beschreibt wohl das Wort „Hassliebe“ mein Resentiment gegenüber dieser Angelgeneheit. Denn einerseits ist für mich das Joggen die urtümlichschte Form des Sports: Schon als Neanderthaler sind wir gerannt – entweder um zu jagen oder zu fliehen. Es ist also tief in unserer DNA verwurzelt. (Im Gegensatz dazu hat wohl kein Höhlenbewohner einfach so Sit-Ups, Liegenstützen oder Klimmzüge gemacht.) Wenn wir also Rennen, dann sind wir nicht nur ganz bei uns und bei der Sache, sondern irgendwie auch verbunden mit diesem archaischen Gefühl und mit der Geschichte der Menschheit. Oder zumindest ergeht es mir persönlich so. Das hat sicherlich auch damit zu tun, dass man dabei näher an der Natur ist als beispielsweise in einem Fitnessstudio, wo man weniger den willkürlichen, klimatischen Bedingungen und Einflüssen der Umwelt ausgesetzt ist. Dieses Gefühl von Freiheit und das angenehme Tempo – nicht so schnell wie mit dem Fahrrad, wo teilweise schon die Landschaften zu rasch an einem vorbeiziehen, aber auch nicht so langsam wie ein Spaziergang, wo man irgendwie nicht vom Fleck kommt– ist es vielleicht, was viele Menschen dazu bewegt, sich laufend oder rennend fortzubewegen. Joggen ist Vorwärtskommen mit Beständigkeit und Entschlossenheit. Kein grosses Lagerfeuer, eher eine lodernde Glut, die jederzeit zu brennen anfangen könnte. Das ist die eine Seite des Joggens. Die andere Seite hat wohl eher mit meinem Ehrgeiz zu tun als mit der Sache selbst – und mit dem Wunsch, Frustration und negative Gefühle physisch abzubauen. Die körperliche Betätigung hilft nämlich, all diese Dinge – zumindest für einen Moment lang – hinter sich zu lassen, die einem den ganzen Tag lang verfolgen. Wie sollen diese negativen Gedanken einen auch einholen, wenn man am Limit rennt und sich nur noch auf den Weg und den angespannten, leicht schmerzenden Körper konzentriert? Interessanterweise ist genau das auch der grosse Antrieb bei mir: Wenn ich renne, renne ich auch immer für etwas. Damit meine ich nicht meine Gesundheit oder so, sondern ich renne für die Tiere, die in Käfigen eingesperrt sind und für die Pelzindustrie oder die Nutztierhaltung ausgebeutet werden; ich renne für die Menschen, die in anderen Ländern versklavt werden (häufig mehr oder weniger aufgrund unseres Konsumwahns oder unserer Art zu leben in einem Wohnstandsland wie der Schweiz); ich renne für alle homo- oder anderssexuellen Menschen, die diskriminiert werden; für diejenigen Menschen, denen Rassismus widerfährt; für die Frauen, die Opfer von (sexueller) Gewalt wurden... Kurz: Ich laufe für eine gute Sache. Und da ich eben nicht einfach aus Spass renne, gebe ich mein Bestes und spüre soetwas wie einen tiefen Ehrgeiz und irgendwie auch ein Gefühl von Verantwortungsbewusstsein. Dadurch laufe ich häufig auch schneller, weil ich bis in die letzte Faser meines Körpers motiviert bin. Andererseits gleicht das Joggen dann teilweise eher einer Tortur als einer wohltuenden Freizeitbeschäftigung. Besonders wenn man auf ein Ziel hin trainiert, wie dies bei mir der Fall war mit der Teilnahme am Stadtlauf Basel 2019, welcher letzte Woche über die Bühne ging. In einem separaten Post erklärte ich, den Zusammenhang zwischen meiner veganen Ernährung und dem guten Resultat (43. Platz in meiner Alterskategorie), dass ich bei meinem ersten solchen Lauf erzielt habe (wer sich dafür interessiert: hier geht's zum Post). Doch obschon die pflanzliche Ernährungsweise zwar ein wichtiger Bestandteil (m)eines guten Trainings und Resultats ist, so ist die altruistische Motivation natürlich ebenfalls sehr bedeutend. Dies ist wohl eines dieser Dinge, die ich aus Sendungen wie Dragonball aus meiner Adoleszenz mitgenommen habe: Diejenigen, die für das Gute kämpfen, haben eine grössere Verantwortung und müssen reüssieren. Dadurch wird auch das Auf-die-Zähne-beissen notwendiger, aber auch ein klein wenig erträglicher. Der dritte Pfeiler, der mich antreibt auch bei kaltem, regnerischen oder brennend heissem Wetter laufen zu gehen, hat mit der Emotionalität von Musik zu tun. Natürlich würde sich wohl fast jede Person als Musikliebhaber*in bezeichnen, aber als praktizierender Musiker und emotionaler Melancholiker (whatever that is...) hat Musik eine geradezu essenzielle Bedeutung. Dadurch bewegt sich beim Joggen nicht nur der Körper mit, sondern auch das Herz und der Geist. Und im Gegensatz zum Einsatz im Fitnessstudio kann man beim Laufen irgendwie auch einen grösseren musikalischen Bogen spannen, als wenn man lediglich kurzes Intervalltraining macht. Damit meine ich, dass die dynamische Entwicklung dabei eine andere als im Gym ist (weshalb ich für den Stadtlauf auch eine durchdachte Playlist erstellt habe, welche dieser Dynamik gerecht wird). Alle diese Dinge sorgen dafür, dass Joggen weit mehr ist, als bloss irgendeine Freizeitbeschäftigung. Es ist gleichermassen Fluch und Segen, zielgerichtet und arbiträr, erholsam und anstrengend, einsam und verbindend... Laufen heisst leben. |
SaoiAebiLebenskünstler, Philosoph, Hobbykoch, Balkongärtner, Freelanceaktivist, Lehrer, Katzen- und Tierfreund, Spirituosenliebhaber, Melancholiker, Musiker, Gesellschaftskritiker, Mensch, Lebewesen, Materie. Oder so. Archives
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