[Wer nicht lesen mag: Hier geht's direkt zur Online-Petition!]
Vor einem Jahr war ich noch ziemlich ahnungslos. Natürlich war mir bewusst, dass der Winter irgendwann kommen würde, aber im Gegensatz zum Sender HBO, welcher uns womöglich jahrelang mit der Phrase „Winter is coming“ darauf vorbereiten wollte, gab es in unserer Welt kaum Warnungen oder Hinweise darauf, was auf uns zukommen würde. Nicht die Untoten sollten jedoch das Problem sein, sondern die Toten, welche die Modeindustrie forderte. Denn plötzlich schossen überall Pelze aus den Läden wie Pilze aus dem Boden. Vielleicht gibt es tatsächlich sogar eine Korrelation zwischen der Garderobe, welche in Game of Thrones (insbesondere durch Jon Snow und seine Gefolgschaft) präsentiert wurde, und dem markanten Anstieg an gekauften Echtpelz-Produkten im letzten Jahr – immerhin lässt sich nicht abstreiten, wie stark diese Serie unsere gegenwärtige Popkultur prägt(e). Solche Mutmassungen sind jedoch grösstenteils irrelevant, denn zentral ist in erster Linie die Frage, wie wir diesen schrecklichen Pelz-Trend stoppen können und nicht, wie er überhaupt zustande kam (zumindest wenn wir - wie im Fall von Game of Thrones - keinen oder kaum Einfluss darauf haben). Im letzten Jahr versuchte ich deshalb mit unterschiedlichen Aktionen auf diese rückschrittliche Entwicklung in der Mode-Branche zu reagieren (einerseits mit dem Blogpost „P*lz“ sowie mit zahlreichen weiteren Projekten wie Mahnmalen, Stickern, Flyern, Pelz-Infostände uvm.). Reaktiv kann man jedoch meistens weniger erreichen, als wenn man ein Problem oder einen Missstand proaktiv bekämpfen würde. Und da wir immer noch die Bilder von unzähligen, meistens jungen Echtpelz-Träger*innen von letztem Jahr im Kopf haben (warmes Oktober-Wetter hin oder her), kann es dieses Mal keine Ausreden mehr geben. Aufklärung ist diesbezüglich natürlich immer eine gute Sache. So haben Schulklassen, welche ich mit der Thematik konfrontierte, sehr positiv darauf reagiert und konnten die Argumente, welche gegen den Kauf von Echtpelz sprechen, nachvollziehen. Sie schienen sogar gefallen daran zu finden, sich aktiv für - respektive gegen - etwas einzusetzen (jede Generation scheint ein Bedürfnis nach Rebellion zu haben – die Frage ist also bloss, ob durch diese rebellische Haltung etwas Konstruktives oder Destruktives entsteht). Leider sind Erwachsene häufig weniger offen für Kritik als Kinder oder Heranwachsende und handeln besonders in der Rolle als Konsumenten bei Kaufentscheidungen sehr irrational (statt beispielsweise eine Fair Fashion Jacke zu kaufen, welche ökologisch und ethisch sehr vorbildlich wäre, entscheidet man sich dann gleichwohl für das verwerfliche Echtpelz-Trendprodukt – auch wenn sowohl Tier, Umwelt wie auch Mensch darunter leiden). Man darf also nicht bloss auf die Kraft der Bildung hoffen. Eine weitere Möglichkeit wäre hingegen auf politischem oder juristischem Weg gegen die Pelz-Industrie vorzugehen – und dies ist, was ich mit diesem Post respektive der gleichnamigen Online Petition bezwecke. Denn eigentlich ist der grösste Teil der importierten Tierfell-Erzeugnissen nicht kompatibel mit unserem Schweizer Tierschutzstandard (siehe Petitionstext): Kleinste Gitterkäfige, kaum Sonnenlicht, offene Wunden, hygienische Missstände oder brutale Jagdfallen – all dies würde bei uns schlicht das Label „tierquälerisch“ erhalten. Aber wie das halt so häufig ist, in der Welt des globalisierten Kapitalismus, kann eine Sache hier als absolut verwerflich und rechtlich nicht erlaubt gelten, während dies woanders toleriert und sogar über Umwege unterstützt wird. Es ist deshalb Zeit, dass die Schweiz ihre Vorreiterrolle als Land mit einem progressivem Tierschutz wahrnimmt und sich für ein nationales Pelz-Importverbot ausspricht. Für ein solches Unternehmen braucht es jedoch viele Likes, Shares, kreative und innovative Aktionen - und natürlich zahlreiche Unterschriften. Deshalb bitte ich euch, diese Online Petition zu unterschreiben und den vielen Tieren, die im Ausland unter fürchterlichen Bedingungen leben und sterben müssen, eine Stimme zu geben. #NoFurX PS: Am Samstag, dem 21. Oktober 2017 findet zwischen 14:00 und 17:00 eine grosse Anti-Pelz-Demo auf dem Werdmühleplatz in Zürich statt. Unbedingt vorbeischauen und ein Zeichen setzen.
10 Comments
Julienne Bruhin
15/10/2017 05:22:35 am
Ich hoffe wir erreichen etwas!
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Lara Moser
15/10/2017 07:15:03 am
Fuckfur
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Charlotte Egger
15/10/2017 08:49:36 am
Pelz ist die reinste Tierquälerei. Und zum Warmhalten ist er schon lange nicht mehr nötig.
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Manuela
15/10/2017 11:57:40 pm
Ich hoffe das man Tierquälerei härter bestrafft. Und das Pelz aus der Mode Welt verschwiendet
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alexandra becker-harnisch
31/10/2017 12:36:13 pm
DAS MUSS AUFHÖREN. SOFORT
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Stephane Pecenka
1/11/2017 09:25:19 am
Wer keine Pfoten hat, sollte keinen Pelz tragen!!!
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Tobi
24/11/2017 01:05:10 am
Danke für den Einsatz gegen Pelz! Bitte in Zukunft überlegen, eine Petitionsplattform zu verwenden, wo nicht die ganze Adresse eingegeben werden muss. So viele private Daten an irgendwelche Plattformen zu schicken, schreckt viele potenzielle Unterstützer ab.
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SaoiAebiLebenskünstler, Philosoph, Hobbykoch, Balkongärtner, Freelanceaktivist, Lehrer, Katzen- und Tierfreund, Spirituosenliebhaber, Melancholiker, Musiker, Gesellschaftskritiker, Mensch, Lebewesen, Materie. Oder so. Archives
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